Wird Liechtenstein zum Las Vegas Mitteleuropas? Oder zieht die Casino-Herde vorbei und in wenigen Jahren erzählt man sich nur noch Geschichten aus den boomenden Spielstätten der wilden 20er-Jahren? Wir werden es sehen. Doch was machen die allerorten spriessenden Casinos mit unserer Landschaft? Was tun sie mit unserem Selbstverständnis? Was ziehen sie an Gewerbe, Menschen, Gebäuden und Reputation nach sich?

Wir schauen uns den Las Vegas Strip mit seinen gut fünfzig Casinos mal etwas genauer an. Auch dort hat es mit einem ersten, zweiten und irgendwann zehnten Casino angefangen. „Der Markt regelt es“ hiess es vielleicht auch in Las Vegas, und das tat er auch, mit bekanntem Resultat. Was, wenn Liechtenstein auf dem momentan beschrittenen Pfad weiterschlittert? Gibt es neue architektonische Akzente für ansonsten monotone Dörfer? Oder eine Verschandelung der Landstrasse durch Werbung auf allem was kaufbar ist? Spülen Casinos ein Vermögen in die Gemeinde-Kassen? Oder verspielen BürgerInnen Haus und Hof und liegen anschliessend dem Sozialstaat auf der Tasche? Kommt eine Blütezeit für Urbanität und Nachtleben nach Jahrzehnten des Beizen-Sterbens? Oder werden die im Rest der Welt gesperrten Spielsüchtigen unsere Strassenränder säumen?

Anstatt sich bei jedem neuen Casino die Augen zu reiben, blicken wir mal in die fernere Zukunft und stellen uns das Land wahlweise ohne oder voll mit Casinos vor. Wir legen die historische Schablone Las Vegas über unsere Landschaft und fragen: was für ein Liechtenstein wollen wir? Und wieviel Glück braucht es dazu?

Mit Input-Vorträgen von
Martin Frommelt (Casino-Verband)
Manuela Haldner-Schierscher (Landtagsabgeordnete FL)
Verein ELF


Samstag, 8.Mai
19.00 Uhr
im Küefer-Martis-Huus



Photos von Simon Egger